Wir leben gerade in verrückten Zeiten. Seit Wochen beschäftigt die Menschen ein unsichtbarer und unerschütterlicher Gegner, der unser aller Leben auf den Kopf gestellt hat. 

Wie arg die Folgen vom Coronavirus für den Einzelnen sind, ist enorm unterschiedlich. Ich möchte dir gern von meinen Erfahrungen berichten und wie meine Liebe zum Sport mir dabei geholfen hat.

Denn so wunderschön die Insel Teneriffa ist und so sehr ich das Leben hier liebe – sie gehört zu Spanien. Und damit zu dem europäischen Land, das nicht nur zu den meist betroffenen Staaten in Europa gehört, sondern auch die zum Teil strengsten Ausgangssperren verhängt hat.

Stell dir vor, von einem Tag auf den anderen darfst du nicht mehr raus

Im Norden Europas war Spanien zunächst gar nicht so präsent in den Medien und dann ging alles recht schnell. Seit Mitte März herrscht im Land eine strikte Ausgangssperre, die mit Hilfe deutlicher Präsenz von Polizei und Militär durchgesetzt wird. Verlassen darf man seine Wohnung nur…

  • wenn man aufgrund seiner Arbeit eine Erlaubnis hat,
  • wenn man zum nächstgelegenen Supermarkt einkaufen gehen möchte (und selbst hier achtet die Polizei darauf, dass das nicht mehr als zwei Mal pro Woche geschieht),
  • wenn man zur Apotheke muss,
  • wenn man kurz den Müll herunterbringt oder mit dem Hund Gassi geht (und beides sollte nicht zu weit vor der eigenen Tür stattfinden).

Verstöße gegen diese Anordnung im Rahmen des Alarmzustands werden mit sehr hohen Bußgeldern und Gefängnisstrafen geahndet. Man sieht überall Verkehrskontrollen, kreisende Hubschrauber und Polizeiwagen, die Streife fahren.

Versteh mich nicht falsch, ich verstehe, dass man dies zum Schutz von uns allen unternimmt und das wir es beim Coronavirus mit einem sehr harten Gegner zu tun haben, der schon vielen Menschen traurigerweise das Leben gekostet hat.

Aber was dennoch nicht zu unterschätzen ist, ist der Eingriff in unser Leben. Auch wenn bei dir in Deutschland, Österreich, der Schweiz oder andernorts die Ausgangssperren vielleicht nicht ganz so streng waren oder bereits wieder gelockert wurden, hast du bestimmt selbst bemerkt, wie belastend eine so plötzliche Veränderung unseres Alltags ist.

Vor allem für jene, die nicht mehr täglich auf Arbeit fahren, sondern jetzt jeden Tag daheim sind. Für Eltern, die jetzt vielleicht zwischen Homeoffice, Zukunftsängsten und schulpflichtigen Kindern im Heimunterricht jonglieren. Oder für freiheitsliebende Menschen wie mich, die frische Luft und Bewegung ohne Einschränkungen für ihr Wohlbefinden so dringend brauchen, wie Essen oder Schlaf. 

Viel Zeit drinnen und wenig Bewegung – So leidet der Geist

Bei jedem ist das Maß sicherlich anders ausgeprägt, aber das Grundprinzip ist bei uns allen gleich: Wir brauchen Bewegung und wir brauchen Zeit im Freien. Gerade jetzt im Frühling ist das nach den langen, grauen und kalten Wintermonaten wichtiger denn je:

  • Helles Licht und vor allem Sonnenstrahlen regen die Bildung von Glückshormonen wie Serotonin oder Endorphinen in unserem Körper an
  • Unser Immunsystem wird gestärkt
  • Die Sonne regt unseren Körper an, Vitamin D auszubilden
  • Wir fühlen uns dadurch gesünder und glücklicher.

Kommt zu all diesen positiven Effekten auch noch bewusste Bewegung durch Sport an der frischen Luft hinzu, dann potenziert sich alles. Dein Körper erhält bei all der Anstrengung genügend Sauerstoff, was dadurch auch deinen Geist belebt. Deine Abwehr, Fitness und Stimmung werden deutlich verbessert.

Was also passiert im Umkehrschluss, wenn all das wegfällt?

Du ahnst es sicher schon. Selbst wenn du kein Sportfan bist, so wird auch dir in den letzten Wochen sicherlich alltägliche Bewegung gefehlt haben. Das Treppensteigen zum Büro, das Fahrradfahren zu Bekannten, das Laufen im Einkaufszentrum und und und. Das heißt, deinem Körper fehlten viele Gelegenheiten, durch Nahrung aufgenommene Energie positiv zu verwerten. Hinzu kommt, dass wir uns in Zeiten, in denen wir normalerweise hinaus ins Freie eilen, eher zu Hause bleiben. Uns fehlt Licht, uns fehlt Sauerstoff, uns fehlt der Ausgleich. All das sorgt in unserem Körper für Stress, der sich psychisch und auch physisch auswirkt. Müdigkeit, Lustlosigkeit, fehlende Energie oder gar schlechte Stimmung sind nur ein paar der Folgen.

Das darf kein Dauerzustand werden, denn sonst ist die Gefahr für größere Schäden groß. Aber was tun?

So komme ich durch die Coronakrise

Jetzt kommt der Moment, wo ich dir von dem berichten möchte, was mir durch diese Zeiten hilft. Ich weiß, dass wir alle die Situation unterschiedlich erleben und verschiedene Voraussetzungen haben. Nicht jeder erlebt die Ausgangssperre so extrem wie ich auf Teneriffa. Dafür habe ich natürlich einen anderen Tagesablauf, eine Familie mit mehreren Kindern und beiden Eltern im Homeoffice.

Aber egal, wie dein Alltag gerade aussieht – ich habe trotzdem drei gut gemeinte Tipps, die mir sehr weitergeholfen haben.

1. Bewegung, Bewegung, Bewegung

Auch wenn du jetzt mit den Augen rollst, weil ich als Personal Trainerin das natürlich sagen muss, glaub mir, ich stehe mit ganzem Herzen dahinter. Nicht nur, weil es mein Beruf ist und ich eine große Leidenschaft für Sport habe. Sondern auch, weil mir die Bewegung in meinen eigenen vier Wänden in den letzten Wochen geholfen hat, diesen besonders harten Ausnahmezustand in Spanien zu überstehen.

Natürlich bin ich frustriert, weil ich nicht draußen laufen oder trainieren kann. Aber ich habe umgedacht und mich voll meinen funktionalen Übungen für Daheim gewidmet. Bei schönen Wetter auf der Terrasse, an kühlen Tagen drinnen. Ich konnte sogar ein paar tolle neue Trainingsvideos drehen! Eines davon kannst du dir gern hier anschauen:

https://www.youtube.com/watch?v=5eUyDppiag4&t=726s

 

2. Routinen schaffen Wohlbefinden

 

Wie kommt man zur Ruhe, wenn alles gerade unruhig scheint? Mir helfen da Routinen. Anstatt mich komplett gehen zu lassen und mir den Kopf über so viele Fragen ohne Antworten zu zerbrechen, werde ich aktiv. Ich stehe früh morgens auf und sorge mit der ersten Sporteinheit schon für einen positiven Boost in den Tag.

In den folgenden Stunden helfe ich vielen meiner Kunden dabei, Sport in ihren Alltag zu integrieren, um gesund und fit zu bleiben. Video-Sessions sind dafür großartig und sind aktuell auch ein vor mir sehr geliebtes Fenster in die Welt, um andere freundliche Gesichter zu sehen. In den restlichen Stunden arbeite ich an neuen Trainingskonzepten, probiere leckere gesunde Rezepte aus und sorge natürlich auch für die nötige Entspannung. Das bringt mich auch schon zu meinem dritten Ratschlag:

 

3. Bleib positiv

Wir alle haben gerade Dinge, die uns Sorgen machen, beunruhigen oder die sich sogar schon als negative Folgen vom Coronavirus in unserem Leben bemerkbar machen. Ich weiß, dass das immer sehr leicht gesagt ist, aber mir hilft es, positiv zu bleiben. Das ist auch einer der Gründe, warum ich das Leben auf Teneriffa so schätze. Hier leben viele Familien von Monat zu Monat und dennoch herrscht im Alltag eine unglaubliche Herzlichkeit, positive Stimmung und Lebensfreude, dass es einfach ansteckt.

Jede schlimme Phase geht einmal vorüber und wenn wir an den äußeren Umständen nichts verändern können, dann zumindest daran, wie wir sie erleben. Wenn du positiv bleibst, sendest du deinem Körper und Geist ganz andere Signale, als wenn du dich von zu schlechter Stimmung hemmen lässt. Sport kann dir dabei ein effektives Hilfsmittel sein. Selbst wenn du mit schlechter Laune in ein Training gehst, danach wirst du dich garantiert besser fühlen.

Und das wünsche ich mir für dich und für uns alle – dass es uns allen sehr bald sehr viel besser geht und wir gesund bleiben.

Falls du mehr über meinen Alltag auf Teneriffa erfahren möchtest oder Hilfe dabei brauchst, Sport in deinen Alltag zu integrieren, melde dich bei mir und ich helfe dir gern weiter!

 

Deine Zuzana